Förderverein zur Erhaltung von Lokomotiven der Maschinenfabrik Esslingen e.V.

Aufarbeitung der wüT3
Die Zylinderdeckel werden eingeschliffen

Mit eine der letzten Tätigkeiten vor dem finalen Anbau der Zylinder an den Rahmen ist das dampfdichte Einschleifen der Deckel auf dem Zylinder.
Die Trennflächen sind zwar am Zylinder und an den Deckeln neu überdreht worden, aber dampfdicht ist das noch lange nicht. Es ist nur der bestmögliche Ausgangspunkt für das Einschleifen.
Dabei tut man sich natürlich viel leichter, so lange die Zylinder nicht angebaut sind und man die Schleifarbeiten mit „hochkant gestelltem“ Zylinder durchführen kann.
Dem FVME fehlt natürlich eine „Deckeleinschleif-Maschine“, deswegen machten das die Lokschlosser auf „die alte Art“.

Den Deckel an einen Hebel angebaut und an den Kran gehängt, Schleif- Läppaste (erst grob, dann immer feiner) auf die Dichtfläche, absenken und... läppen, läppen, läppen, ....
Nachdem der Glanz der Trennfläche zunehmend zeigt, wo die Deckel tragen wird zum Schluss mit Kreidestrichen und einer finalen Drehbewegung kontrolliert, ob der Deckel wirklich sauber aufliegt.
Natürlich könnten wir bei unserer Nassdampflok auch Hochtemperatur-Silikon einsetzen, das mit einer Einsatztemperatur von max. 220°C bei uns selbst für den Frischdampf gerade reichen würde. Aber leider dichtet das Silikon nicht nur sondern es klebt auch, wodurch der Deckelabbau zur Zylindernachschau „nicht einfacher“ wird.
Mit der Super-Arbeit unserer Lokschlosser kommen wir bestimmt um das Silikon herum.