Förderverein zur Erhaltung von Lokomotiven der Maschinenfabrik Esslingen e.V.

Aufarbeitung der T3
Neue Kreuzköpfe in Stahlguss

An den Kernstücken des Triebwerkes unserer T3 hat der Zahn der Zeit doch so erheblich genagt, dass wir sie nicht guten Gewissens für den weiteren Betrieb einbauen können. Ein Ersatz war unumgänglich. Nur woher? Die Hilfe ist aus der Eisengießerei der Daimler AG in Mettingen gekommen! Der FVME hat von den Kreuzköpfen einen neuen CAD-Datensatz konstruiert, mit dem dann in der Gießerei direkt ohne Gussmodell die Gußformen hergestellt werden konnten. Am 17. Dezember wurden dann aus einer halben Tonne Stahlguss vier Kreuzköpfe abgegossen und am 18. Dezember dann die über Nacht erkalteten Rohteile „ausgepackt". 
Wir durften dabei sein. Es war ein gutes Gefühl, als die Ersatzteile sichtbar wurden. Die Vorgänge sind natürlich auch bildlich festgehalten (ein paar Eindrücke bekommen Sie auf dem Link unten) und dokumentieren dieses Spezialprojekt der Versuchsgießerei am alten Standort der ME. 
Die nächsten Schritte sind nun das bei Stahlguss unumgängliche Spannungsfrei- und Normalglühen, das Anfang des Jahres stattfinden wird. Diese mehrere Stunden dauernde Glühbehandlung bei Temperaturen über 900°C steigert die mechanischen Werte des Stahlgussteiles nochmal deutlich. Insbesondere die für den Kreuzkopf wichtige Zähigkeit steigt dabei bis auf das doppelte des Wertes vor dem Glühen. 
Danach werden aus Bereichen, die am Bauteil mitgegossenen und mitvergütetet wurden, Probestäbe gefertigt und die mechanischen Werte ermittelt und dokumentiert. 
Nach einer Riss- und Gefügeprüfung entscheidet sich dann, wieviel der Gussteile wir in die mechanische Fertigung geben können, wobei wir jetzt schon nach dem guten Bild an den Speisern und Anschnitten guter Dinge sind.